
Babyfotos selber machen in den ersten Wochen Zuhause mit Eurem Baby

ich bin Marcia Friese, dokumentarische Familienfotografin im Raum Basel und Freiburg im Breisgau.
Mein Buch „Mutter werden“ über das Wochenbett findest du hier und überall, wo es Bücher gibt.
Und wenn du deine Familiengeschichte im Raum Basel und Freiburg von mir dokumentieren lassen möchtest, findest du hier alle Informationen dazu.
Es gibt zwar Handybilder von meinen beiden Wochenbetten aber ich habe beide male keine Familienfotografin beauftragt und das bereue ich sehr. Und ich habe es leider nicht geschafft, in dieser Zeit meine Kamera zur Hand zu nehmen und ein Babyfotoshooting selber zu machen. (Ja ich weiß, ich als Baby Fotograf habe nur Handybilder von meinen Babys in den ersten Wochen. Aber wie heißt es doch gleich? Der Schuster hat die schlechtesten Leisten oder?).
Damals hatte ich aber auch noch die Vorstellung von frisch gebadeten Babys auf sauberen weißen Laken. Was soll ich sagen, ich habe die Situation völlig falsch eingeschätzt und hatte im Wochenbett weder Kapazitäten so eine Szene zu inszenieren, noch waren die Laken auch nur mal 5 Minuten ohne Spuckflecken. Und mein Baby lag auf mir und an meiner Brust, aber ablegen, auch noch nackt und so lange, dass ich ein Shooting hätte machen können? Nein, keine Chance.
Viele Jahre später, in denen ich viele Familien im Wochenbett fotografiert habe und mit meiner wunderbaren Freundin, der Hebamme Jule Tilgner das Wochenbett Buch „Mutter werden“ gemacht habe, weiß ich es besser.
Damit ihr im Wochenbett keinen Stress durch Fotos und trotzdem diese so besondere Zeit auf Bildern habt, habe ich diesen Beitrag geschrieben.


Mit diesen Tipps kann jeder ein Babyfotoshooting selber machen
Und zwar ganz entspannt und nebenbei und vor allem ohne Unruhe oder gar Stress in dein Wochenbett zu bringen.
Babys verändern sich rasend schnell und deswegen möchte ich dir meine Tipps für richtig schöne Babyfotos zur Hand geben. Damit du all die ersten Male in schönen Baby Fotos für euch festhalten kannst.
Und ganz gleich ob du diese Bilder mit der Kamera oder dem Handy aufnimmst, sie werden ganz sicher zu deinen wertvollsten Erinnerungsbildern gehören!



Babyfotoshooting selber machen: Tipps für gelungene Bilder
Damit euch schöne Bilder gelingen, brauchst du viel weniger als du vielleicht denkst! Als erstes möchte ich dir sagen: wenn dir das Bilder machen in der ersten Zeit mit deinem Baby Stress bereitet, weil du dich nie „nach Bildern“ fühlst und es weder schaffst zu duschen, noch etwas anderes als deinen Schlafanzug anzuziehen, mach dir klar, dass das völlig normal ist! DAS ist Wochenbett! Du und dein Kind im Bett, genau daran wirst du dich später erinnern wollen! Es geht nicht darum, ein perfekt ausgeleuchtetes Familienportrait zu machen. Überhaupt, was ist schon perfekt?!Es geht darum, die Winzigkeit zu dokumentieren, die schneller vorbei sein wird als du dir vorstellen kannst. Und ehe du dir die winzigen Zehen und Fingerchen und den Flaum einprägen konntest, ist dein zartes, winziges Neugeborenes zu einem richtigen speckigen Baby gewachsen. Und glaub mir, du wirst Momente haben, in denen du zu dieser Winzigkeit zurück kehren möchtest. Wenigstens für einen Moment (und dann bist du wieder froh, dass die Nächte jetzt soviel leichter sind!).
Also hier meine Tipps fürs fotoshooting mit Baby:
1. Warte nicht auf den perfekten Moment
Warte nicht auf den Moment in dem du frisch geduscht bist, alle satt sind, die Wohnung aufgeräumt und Lichtdurchflutet und dein Baby frisch gewickelt im schönsten Strampler. Der Moment wird nicht kommen. Glaub mir! (Und wenn er doch kommt, super! Aber dann ist es vielleicht der perfekte Moment für dich, das Kind deinem Partner oder deiner Partnerin zu übergeben und zu schlafen). Was ich eigentlich sagen wollte: lege all deine Vorstellungen und Erwartungen davon ab, wie die Bilder aussehen sollen. Jedes Bild, das du von dieser Zeit hast, wird wertvoll für dich sein! Und es wird wertvoll für dein Kind sein (so klein war ich mal??)
2. Nutze natürliches Licht
Dieser Tipp ist so einfach und doch die wichtigste Voraussetzung für schöne Babyfotos. Mit natürlichem Licht meine ich Tageslicht. Also einfach Vorhänge auf, Lampen in der Wohnung alle aus und nur das Licht nutzen, das durchs Fenster kommt. Mit genügend Tageslicht sehen sogar Handyfotos super aus! (Und andersherum, ohne gutes Licht ist es selbst für Profis sehr schwer gute Bilder zu machen!)

3. Bewege dein Neugeborenes nicht unnötig für die Babyfotos
Bei den vielen Neugeborenenshootings die ich in den letzten Jahren gemacht habe, war eines ein Garant für unzufriedene Babys: wenn sie zu viel hochgehoben, abgelegt und bewegt wurde. Wenn dein Baby also gerade zufrieden ist und du einen Moment hast, ein Bild zu machen, dann nutze den Moment statt ihn zu stören. Natürlich kannst du Einfluss nehmen, in dem du z.B. dein Kind nach dem Stillen nicht in die dunkelste Ecke des Raumes ablegst, sondern dort wo es schönes Tageslicht gibt.
4. Bitte andere darum, ein Foto von dir und deinem Baby zu machen
Bitte deine Partnerin oder deinen Partner (oder deinen Besuch oder wer auch immer parat ist) ein Bild von dir und deinem Baby zu machen. Dein Baby liegt die meiste Zeit auf dir oder ist an deiner Brust? Auch das ist ganz normal und es sind wunderschöne Momente, die es unbedingt wert sind, festgehalten zu werden! Wenn du eine Kamera hast, mache die Einstellungen so wie du sie möchtest (oder stelle sie auf Automatik) oder gib dein Handy weiter und bitte um ein Bild.


4. Nahaufnahmen für Detailbilder
Geh auch nah ran an dein Baby beim fotografieren, damit du Bilder von den Details und der Winzigkeit bekommst. Viele mögen ja Babybilder mit weißem Hintergrund aber ich finde, die Winzigkeit wird viel eher transportiert, wenn das Baby auf dem Arm ist und so die Größenverhältnisse deutlich werden. Die meisten Neugeborenen lassen sich auch nicht gern ablegen und fühlen sich am wohlsten mit Körperkontakt.

5. Geringe Tiefenschärfe für künstlerische Bilder nutzen
Dieser Foto-Tipp ist auch hervorragend geeignet um das Chaos im Hintergrund verschwinden zu lassen. Mit einer niedrigen Blendenzahl (also einer großen Blende, zum Beispiel 2.8 oder 1.8) kannst du den Hintergrund verschwimmen lassen. So wird der Fokus wunderbar auf dein Baby gerichtet und der Hintergrund verschwimmt ganz weich. Das geht übrigens nicht nur mit Kameras sondern auch mit der Portrait-Funktion die viele neuere Handykameras haben.

6. Im Zweifel lieber unterbelichten
Lieber unterbelichten als überbelichten. Wenn du direkt zu hell belichtest, kann es sein, dass die hellen Stellen keine Information mehr haben. Das ist auch nicht mehr in der Bearbeitung zu retten. Wenn deine Bilder etwas zu dunkel sind, kann man das aber gut in der Nachbearbeitung beheben.

7. Nutze ein Festbrennweiten Objektiv
Festbrennweiten sind Objektive, mit denen man nicht zoomen kann, also das Motiv nicht näher ran holen kann. Der große Vorteil von Festbrennweiten ist aber, dass sie Lichtstark sind. Sie sind sehr gut für die Lichtsituation im Wochenbett geeignet, da sie viel Licht auf den Kamerasensor gelangen lassen und so auch in der Wohnung mit weniger Licht wunderschöne Babyfotos zulassen. Ein weiterer Vorteil von Festbrennweiten ist, dass man hier schon sehr hochwertige Objektive für einen sehr guten Preis bekommt. Ich empfehle ein 50mm 1.4 oder ein 35mm 1.8 für Babyfotos und Kinderfotos Zuhause. Bei dem 35mm Objektiv bekommst du etwas mehr aufs Bild als bei dem 50mm Objektiv. Beide eignen sich aber hervorragend als Portrait Objektive und für die Babyfotografie. Wenn du eine sehr kleine Wohnung hast, würde ich eher zum 35er greifen, um trotzdem auch mal mehr Umgebung abbilden zu können.

8. Fotografiere im manuellen Modus
Wenn du es kannst, würde ich dir unbedingt empfehlen im manuellen Modus deiner Kamera zu fotografieren. Natürlich ist das Wochenbett nicht der beste Zeitpunkt um das zu lernen, aber wenn du vorher die Möglichkeit hast, das zu tun, nutze sie! Und auch mit der Handykamera kann man z.B. Belichtung und Schärfe manuell einstellen.

9. Habe dein Handy oder deine Kamera immer bereit neben dem Bett (der der Couch)
Die meisten Momente werden es nicht auf ein Bild schaffen, wenn du dafür erst aufstehen und die Kamera holen musst. Hab sie einfach immer neben dem Bett (oder eben da, wo du und dein Baby euch am meisten aufhaltet). Dann wirst du sie auch automatisch öfter zur Hand nehmen und ein paar Bilder machen. Ganz sicher viel eher und vor allem viel Entspannter, als wenn bewusst die Entscheidung getroffen werden muss: „Heute ist Babyfotoshooting-Tag“!

10. Niemals mit Blitz
Dies ist ein persönliches Anliegen, das ich auch immer in meinen Geburtsfotografie Workshops an die Fotografinnen weiter gebe: blitzt niemals in Anwesenheit von Babys!
In den Büchern von Frederic Leboyer (wie dieses) wird sehr eindrücklich beschrieben, wie helles Licht wie Blitzlicht oder Scheinwerfer sich für Babys anfühlen, die die letzten 9 Monate im Bauch verbracht haben und sich gerade erst an das Licht dieser Welt gewöhnen. Die Bücher kann ich übrigens sehr empfehlen um Babys zu verstehen.

Babyfotos sind wertvolle Erinnerungen
Also, ich hoffe meine Tipps für Babyfotos sind dir eine Hilfe um deine Fotoalben mit Bildern dieser besonderen Zeit zu füllen!
Und einen extra-Tipp noch zum Abschluss: versuche so oft wie nur irgend möglich mit aufs Bild zu kommen. Ich weiß, das ist für viele unangenehm aber stell dir vor, wie wertvoll diese Bilder für dein Kind sein werden! Stell dir vor, du hättest Bilder von dir und deiner Mutter, auf denen du sehen kannst, wie sie dich liebt! Wie sie dich hält und stillt und ansieht, als du so winzig klein warst? Bilder von dir mit deinem Kind sind ein noch größeres Geschenk für dein Kind, als Bilder auf denen es allein zu sehen ist.
Dafür kannst du einen Fernauslöser für deine Kamera kaufen (gibts für die meisten Kameras für wenig Geld) oder die App nutzen. Ich nutze mit meiner Nikon D750 die Nikon App um Selbstportraits mit meinen Kindern zu machen und von Canon gibt es auch eine App.
Wenn du dich dafür interessierst, wie du ein Babyfotoshooting selber machen kannst, ist vielleicht auch mein Wochenbett Buch „Mutter werden“ etwas für dich. Ich habe es zusammen mit wundervollen Hebamme Jule Tilgner herausgebracht und es ist gefüllt mit Hebammenwissen für das Wochenbett und Bildern von echten Müttern mit ihren Babys im Wochenbett.
Mein Buch „Mutter werden“ kannst du überall bekommen, wo es Bücher gibt, zum Beispiel hier und hier aber natürlich am besten im lokalen Buchhandel.
Willst du eure echte Familiengeschichte auf Bildern festhalten?
- Willst du die kleinen Gesten, Blicke und Rituale eures Alltags mit Neugeborenen festhalten?
- Willst du den Ort konservieren in dem ihr euer Kind auf der Welt willkommen geheißen habt?
- Willst du mit deinem Neugeborenen und deiner Familie so fotografiert werden, wie ihr seid? Mit liebevollem Blick und dem Gespür für die wichtigen Momente?
Dann lass uns Pläne schmieden und schreib mir eine Nachricht!
Ich komme gern zu euch nach Hause für Familienshootings oder Neugeborenen-Fotos im Raum Basel/Freiburg (und immer wieder auch in Hamburg und Berlin)
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Oder du verabredest einfach direkt ein kostenloses unverbindliches Kennen-lernen über Facetime oder Zoom, bei dem wir über deine Fragen sprechen können!