Die Macht von Bildern: Warum es wichtig ist, realistische Darstellungen von Familien in den Medien zu fördern
Bilder haben die Macht, unsere Wahrnehmungen und Vorstellungen von Familien zu formen und zu beeinflussen. In den Medien sind Familien oft auf eine bestimmte Art und Weise dargestellt, die oft unrealistisch und nicht repräsentativ für die Vielfalt an Familienmodellen ist, die wir in unserer Gesellschaft haben. Es ist wichtig, dass wir uns bewusst sind, wie Bilder unsere Wahrnehmungen beeinflussen, und dass wir uns dafür einsetzen, realistische und inklusive Darstellungen von Familien in den Medien zu fördern.
Die Macht der Medien
Die Medien haben einen enormen Einfluss darauf, wie wir unsere Welt und unsere Gesellschaft wahrnehmen. Sie können dazu beitragen, dass bestimmte Familienmodelle ausgegrenzt werden und dass sich Menschen, die nicht in diese Modelle passen, ausgegrenzt fühlen. Wenn wir jedoch realistische Darstellungen von Familien in den Medien fördern, können wir dazu beitragen, dass sich Menschen in unserer Gesellschaft inkludiert und repräsentiert fühlen.
Inklusion verschiedener Familienmodelle
Familie bedeutet für jede*n etwas anderes. Es gibt Regenbogenfamilien, Ein-Eltern-Familien, Patchwork-Familien und vieles mehr. Doch oft bleibt diese Vielfalt in den Medien unsichtbar. Warum? Weil es einfacher ist, sich an einem vermeintlich „normalen“ Bild festzuhalten: Vater, Mutter, zwei Kinder – perfekt inszeniert.
Das Problem dabei ist, dass sich viele Menschen in solchen Bildern nicht wiederfinden. Sie fühlen sich ausgeschlossen, als wären ihre Familien weniger wert. Deshalb ist es so wichtig, auch in der Fotografie Raum für die Darstellung vielfältiger Familienmodelle zu schaffen. Es geht darum, sichtbar zu machen, dass Familie in jeder Form und Größe existiert und dass jede dieser Formen ihre eigene Schönheit und Bedeutung hat.
In meiner Serie „Mutter werden“ habe ich genau das versucht: Momente festzuhalten, die echte Geschichten erzählen. Geschichten von Familie, Liebe und Alltag – jenseits von Klischees und Idealen. Denn Bilder haben die Kraft, nicht nur Emotionen zu wecken, sondern auch unsere Sichtweisen zu verändern. Indem wir Vielfalt zeigen, können wir dazu beitragen, die visuelle Norm von Familie in unserer Gesellschaft neu zu definieren – ehrlicher, realistischer und vor allem inklusiver.
Familienvielfalt sichtbar machen: Ein Appell für mehr Realität
Stell dir vor, du blätterst durch ein Magazin oder scrollst durch soziale Medien und siehst immer wieder dieselben Bilder: perfekt gestylte Eltern, strahlende Kinder, ein makelloses Zuhause. Klingt nach einem idyllischen Traum – aber was, wenn dein Leben ganz anders aussieht? Was, wenn du dich in diesen Bildern nicht wiederfindest? Genau hier beginnt das Problem.
Aus meiner Masterarbeit weiß ich, wie stark visuelle Darstellungen unsere Wahrnehmung beeinflussen – und wie sehr sie Teil eines gesellschaftlichen Bildungsprozesses sind. Medienbilder von Elternschaft prägen, was wir als „normal“ empfinden: Wer als gute*r Elternteil gilt, wie Familie aussieht, welche Rollen Mütter und Väter einnehmen sollen. Wenn diese Bilder immer nur einen engen Ausschnitt der Realität zeigen, verstärken sie gesellschaftliche Normen, die viele Menschen ausschließen.
Vielfältige und realistische Rollenvorbilder von Elternschaft sichtbar zu machen, bedeutet, den Raum zu öffnen. Es bedeutet, Eltern zu zeigen, die nicht perfekt sind – die scheitern, wachsen, lernen und lieben, jede*r auf die eigene Weise. Es bedeutet auch, unterschiedliche Familienmodelle einzubinden: Regenbogenfamilien, Alleinerziehende, Eltern mit Behinderung, Familien mit verschiedenen kulturellen Hintergründen. Jede dieser Geschichten ist wertvoll, jede verdient einen Platz in der medialen Landschaft.
Realistische Rollenvorbilder können etwas Entscheidendes bewirken: Sie können entlasten. Sie zeigen Eltern, dass sie nicht allein sind, dass es okay ist, nicht perfekt zu sein. Sie können auch Kinder stärken, indem sie Vielfalt sichtbar machen und ihnen zeigen, dass es viele Wege gibt, eine Familie zu sein. Vor allem aber tragen sie dazu bei, dass unsere Gesellschaft empathischer wird – dass wir uns nicht nur gegenseitig besser verstehen, sondern auch akzeptieren.
Indem wir realistische und vielfältige Bilder von Elternschaft zeigen, schaffen wir mehr als nur Sichtbarkeit. Wir legen den Grundstein für eine neue, inklusivere visuelle Norm. Eine Norm, die Platz für die echten Geschichten von Familie macht – und damit für alle, die Teil dieser Geschichten sind.
Wie unrealistische Darstellungen von Familien in den Medien zu Vorurteilen und Diskriminierung führen können
Die Art und Weise, wie Familien in den Medien dargestellt werden, prägt maßgeblich unsere Vorstellungen von Normalität. Oft basieren diese Darstellungen auf stereotypen und idealisierten Bildern, die nur einen engen Ausschnitt dessen zeigen, was Familie tatsächlich bedeuten kann. Häufig wird eine traditionelle Kernfamilie mit klar definierten Rollen von Mutter, Vater und Kind gezeigt, die einem heteronormativen, binären Geschlechtermodell entsprechen. Diese einseitige Visualisierung kann dazu führen, dass Familien, die von diesem Modell abweichen – etwa Regenbogenfamilien, Alleinerziehende, Patchwork-Familien oder Familien mit trans* und nicht-binären Elternteilen – in der öffentlichen Wahrnehmung unsichtbar bleiben oder sogar diskriminiert werden.
Unsichtbarkeit als Diskriminierungsfaktor
Die fehlende Sichtbarkeit vielfältiger Familienformen in den Medien wirkt wie ein Spiegel gesellschaftlicher Vorurteile. Sie stärkt unbewusst die Annahme, dass alle Familien gleich sein müssen, um als „richtig“ oder „normal“ wahrgenommen zu werden. Dies führt dazu, dass Menschen, die außerhalb dieser engen Norm leben, als „anders“ markiert werden. Studien wie die FRA-Untersuchung aus 2024 zeigen, wie tief diese Ausgrenzung geht: In Deutschland berichten 65 % der trans* Frauen von Diskriminierungserfahrungen allein in den letzten 12 Monaten. Das in den Medien oft wiederholte binäre Geschlechtsmodell hinterfragt ihre Existenz und verstärkt gesellschaftliche Intoleranz.
Der Kreislauf von Vorurteilen und Gewalt
Unrealistische und stereotype Darstellungen können nicht nur zu Vorurteilen, sondern auch zu handfester Diskriminierung und Gewalt führen. Das Projekt „Transrespect versus Transphobia Worldwide“ dokumentiert beispielsweise erschreckende Zahlen: Zwischen 2008 und 2023 wurden weltweit 4.690 trans* Personen ermordet, davon 107 in der EU und drei in Deutschland. Diese Gewalt trifft insbesondere trans* Frauen und nicht-weiße Personen unverhältnismäßig stark. Die mediale Unsichtbarkeit dieser Gruppen verstärkt das gesellschaftliche Desinteresse an ihrem Schutz und ihrer Gleichberechtigung.
Medien prägen die visuelle Norm der Gesellschaft
Medien haben die Macht, nicht nur die gesellschaftliche Norm zu reflektieren, sondern sie aktiv zu gestalten. Die Darstellung von Familien in ihrer ganzen Bandbreite – unabhängig von Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung oder kulturellem Hintergrund – prägt, was in der Gesellschaft als „normale Familie“ wahrgenommen wird. Diese visuelle Norm der Gesellschaft ist entscheidend, denn sie beeinflusst nicht nur, wie wir Familie verstehen, sondern schützt auch vor Diskriminierung.
Wenn Vielfalt und Realität in den medialen Darstellungen von Familien sichtbar sind, wird es schwieriger, Vorurteile aufrechtzuerhalten oder Andersartigkeit abzuwerten. Eine realistische, inklusive visuelle Norm von Familie trägt dazu bei, Empathie zu fördern, Diskriminierung abzubauen und eine Gesellschaft zu schaffen, in der jede Familie wertgeschätzt wird – genau so, wie sie ist.
Gemeinsam Vielfalt sichtbar machen
Bilder können unsere Gesellschaft verändern – und du kannst Teil davon sein.
Für Familien:
Fühlst du dich und dein Familienleben in der medialen Darstellung nicht repräsentiert? Lass uns das gemeinsam ändern. Ich dokumentiere deinen Alltag, deine besonderen Momente oder eure Geschichten. Mit der Veröffentlichung deiner Bilder tragen wir zusammen dazu bei, das gesellschaftliche Bild von Familie inklusiver und ehrlicher zu gestalten.
Für Medienschaffende:
Du suchst authentische, dokumentarische Bilder, die Vielfalt und Realität zeigen? In meinem Bilderfundus findest du Fotos, die Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und den echten Familienalltag in all seinen Facetten abbilden. Gemeinsam können wir die visuelle Norm erweitern und realistischere Rollenvorbilder schaffen.
Für Unternehmen und Organisationen:
Möchtest du erfahren, wie Bilder mit Bedeutung eingesetzt werden können, um gesellschaftlichen Wandel anzustoßen? In meinen Vorträgen und Beratungen zeige ich, wie Bilder ethisch und wirkungsvoll genutzt werden können, um ein breiteres, inklusives Verständnis von Familie zu fördern.
Lass uns ins Gespräch kommen!
Ob du mich für ein Fotoshooting, eine Beratung oder einen Vortrag kontaktieren möchtest – ich freue mich darauf, gemeinsam mit dir an einer vielfältigeren und gerechteren visuellen Gesellschaft zu arbeiten.
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