5 WEGE, DEN DIGITALEN BILDERN EINE SCHÖNE FORM ZU GEBEN
Mach aus der Datei ein „Ding“!
Vor ein paar Monaten habe ich meinen Foto Ordner gelöscht. Weg. Unwiederbringlich. Alle Bilder, die ich nach dem letzten Backup gemacht hatte, waren verloren. Und das war so lange her, dass es weh tat. Und zwar richtig. Für mich haben diese Bilder einen unendlich hohen Wert. Bilder von Kindheit. Die Kindheit meiner Töchter, eine Kindheit, bei der ich mir in jedem Moment bewusst bin, wie schnell sie vorbei sein wird. Und an wie wenig ich mich erinnern werde können. Weil die beiden immer genau so für mich sind, wie sie gerade sind. Das ist auch gut so! Aber ich möchte ihnen erzählen oder zeigen können, wie sie mit Zwei Jahren gerannt sind und dabei alle Gliedmaßen um sich geschmissen haben, dass es eine helle Freude war. Und wie sie den einen Sommer mit Fünf Jahren nur draußen waren und fast weiße Haare bekommen haben. Wie toll das aussah, mit dem Zahnlückenlachen. Ich will es alles festhalten. Diese langen, anstrengenden, wunderbaren Tage.
Einen Tag nachdem ich die Hoffnung aufgegeben hatte, dass ich noch Bilder würde retten können, kam ein Paket. Ein Paket mit bestellten Abzügen und Postern von Bildern, von denen es jetzt keine Digitale Datei mehr gab. Ein Best of der letzten Monate auf Papier. Ich hatte diese Bestellung völlig vergessen. Könnt ihr euch vorstellen, wie das war? Es war famos! Großartig! Besser als Weihnachten und Geburtstag zusammen.
Und warum schreibe ich davon? Weil diese gedruckten Bilder so viel mehr Wert sind, als digitale Dateien auf einem Speichermedium! Weil wir unseren Kindern unsere Sicht auf ihre Kindheit weitergeben können.
*Dieser Artikel enthält meine persönlichen Empfehlungen für Produkte und Firmen, die ich selbst nutze und ich habe sie hier zusammen gefasst, weil ich oft danach gefragt werde. Dies ist keine bezahlte Werbung aber wahrscheinlich dennoch Werbung, weil ich Produkte verlinke.
BILDER AUF PAPIER
Ich bestelle regelmäßig meine Lieblingsbilder der letzten Monate auf Papier. Ganz schlichte 10×15 cm Prints, schön matt und mit weißem Rand, so mag ich sie am liebsten. Dabei gibt es meist eine Handvoll Bilder, die ich besonders gern mag, die bestelle ich gleich ein paar mal mehr und schicke sie an die Omas und Opas. Die freuen sich viel mehr über die Bilder auf Papier als über die digitalen Grüße, und wenn wir zu Besuch sind, entdecken wir in allen Ecken unsere Bilder. Ich glaube, für die Kinder sagen diese Bilder von sich bei Oma und Opa so viel! Darüber, dass sie gesehen und geliebt werden, dass man sie vermisst, wenn sie nicht da sind, und sich gern an gemeinsam Erlebtes erinnert.
Meine Abzüge bestelle ich übrigens immer bei Aldi, die haben mein Lieblingspapier, mit dem ich früher auch selbst entwickelt habe (früher, bevor ich Mutter war, als ich noch Zeit hatte tagelang in der Dunkelkammer zu verbringen) und ein super Preis-Leistungs-Verhältnis! Ich bestelle die Bilder in Matt und mit weißem Rand – und denkt dran den Haken mit der automatischen Bildbearbeitung zu entfernen, wenn ihr die Bilder schon bearbeitet habt!
FOTOALBEN
Die bestellten Bilder kommen in Fotoalben. Früher habe ich ganz klassische Alben gekauft und die Bilder eingeklebt, die letzten Jahre habe ich Projekt Life Alben benutzt, da kann man die Bilder einschieben und es gibt schöne Kärtchen zum Beschriften. Ich finde es schön, die Kinder auf die Karten malen zu lassen und so im Album die Fotos und Kinderkunst zusammen zu haben. Und die Karten liegen immer griffbereit, damit ich lustige Sätze der Kinder und andere Dinge aufschreiben kann. Zum Beispiel das erste Mal aufs Klo gehen und das erste Mal richtig zusammen spielen. Außerdem kann man da super mehrere Bilder von einer Situation zusammen gruppieren, das mache ich gern. Ich habe am Anfang einige Designs probiert, es gibt da wirklich schöne Sachen aber mittlerweile benutze ich nur die weißen Karten in zwei Größen für Text. Ganz schlicht mag ich es doch am liebsten.
Schöne Inspiration für Project Life Alben gibt es auf Pinterest.
FOTOKISTE
Alle Bilder, die ich nicht für die Alben verwende oder verschicke, kommen in eine Fotokiste. Es ist eine sehr einfache und schnelle Art, Fotos auf Papier zu verstauen und zu sortieren. Ich habe beschriftete Pappen als Trenner in IKEA Kästen und die Bilder in Urlaube und Frühling, Sommer, Herbst und Winter in jedem Jahr sortiert. Die Kinder lieben es, in ihren Fotokisten zu kramen und die Bilder zu sortieren, deswegen kommt die Ordnung auch durcheinander aber ich finde, bei diesen Kisten geht es ums Entdecken und dafür ist ein bisschen Chaos nur zuträglich.
FOTOBÜCHER
Ich mache für jedes Kind zu jedem Geburtstag ein Fotobuch mit Bildern aus dem letzten Jahr. Es kommen hauptsächlich Portraits in die Bücher. Der Fokus ist also weniger auf dem Familienalltag oder Urlauben und mehr auf dem Kind und wie es sich verändert, wie es ist, womit es sich beschäftigt. Das Design ist jedes Jahr das gleiche, damit mehrere Bücher in einen Schuber passen. Ich finde die Vorstellung unheimlich schön, dass ich ihnen, wenn sie ausziehen werden, einen Stapel mit Büchern voll mit Bildern ihrer Kindheit und Jugend überreichen kann.
Ich mache auch aus unseren Familienurlauben Fotobücher und aus den Bildern von dem Haus auf dem Berg. Private Fotobücher für mich und künstlerische Fotobücher. Ich habe eine Liste mit Konzepten für Fotobüchern die ich noch machen will. Eine lange Liste. Ihr seht, Fotobücher sind mein Lieblingsthema, vielleicht bin ich sogar ein klein wenig besessen… Über die Fotobücher und mein Weg zum perfekten Fotobuch, habe ich hier geschrieben.
Ich kenne bisher nur eine Firma, die schöne Fotobücher mit mattem, offenen Papier anbietet und die versendet leider aus den USA. Am besten finde ich deswegen selber binden oder vom Buchbinder binden lassen.
NACHTRAG: Ich habe dieses Jahr Rosemood ausprobiert und bin sehr zufrieden! Das Layout und das Program sind ähnlich wie Artifact Uprising aber sie produzieren in Deutschland und auch die Qualität ist besser.
FOTOS AN DIE WAND
Mit Bildern an der Wand kann man einer Wohnung Persönlichkeit verleihen. Man kann seine Kunst und seinen Geschmack zeigen, sich mit Bildern von Menschen, die man liebt, umgeben, sich an schöne Situationen erinnern und das Gefühl von Zuhause vermitteln. Hier hängt ein Bild von mir, hier bin ich wichtig und gesehen, hier gehöre ich hin.
Für mich sind die Bilder, die an die Wände kommen, immer andere als die, die zum Beispiel in Bücher gehören. Bilder an der Wand sind gleichermaßen Schmuckstück und Designobjekt, sie sind sehr viel öffentlicher als ein Bild in einem Buch, bei dem ich mich entscheiden kann, ob ich es meinem Besuch zeigen will oder nicht, und außerdem ist es genau wie das Sofa oder die Lampe: immer sichtbar. Ich mag abstraktere Bilder, zum Beispiel eine Haarsträhne im Abendlicht, riesengroß in einem schönen Rahmen. Für viele ist es vielleicht nur eine Farbfläche mit Verlauf, für mich ist es die Erinnerung an glückliche Tage in den Bergen, an ein freies Kind, das im Sonnenuntergang barfuß die warme Straße runter rennt, und daran, wie ihr zartes Kleinkindhaar dabei in der Sonne glitzert.
Die Poster lasse ich in der Druckerei oder im Copyshop auf offenem, matten Papier drucken.
Oh, und wenn euch meine Tipps und Tricks gefallen, teilt sie gern auf Facebook und Instagram. Ihr wisst ja, Sharing is caring 😉
Und wenn ihr noch Bilder braucht um Eure Fotoalben und Wände mit eurer Familiengeschichte zu füllen, dann schreibt mir und ich halte eure kleinen und großen Momente für euch fest.
birgit says
Wie wundervoll und inspirierend . Danke fürs Teilen Deiner Tipps.
Marcia Friese says
Liebe Birgit,
ich freue mich, dass es dir gefällt und dich inspiriert!
Eva says
Voll super, danke für die Anregungen. Alle Fotos weg wäre für mich auch ein Albtraum. Wie wunderbar, dass du noch die Abzüge hast. Aldi werde ich mal ausprobieren, super Tipp. Ich liebe gerade die Qualität von Cheerz, aber das ist teuer und muss aus Frankreich geschickt werden. Und ich freue mich schon sehr auf den Post zu Fotobüchern. Da weiß ich nämlich nicht, wie man das in schön hinkriegt.
Liebste Grüße
Eva
Marcia Friese says
Liebe Eva,
ja, das war ein großes Glück mit den Abzügen! Ich habe sie mittlerweile auch wieder digitalisiert für die Fotobücher.
Liebe Grüße
Lena says
Liebe Marcia,
Vielen Dank für die tollen Tips. Hat mich motiviert. Hab gleich bestellt und bin sehr zufrieden. Allerdings fehlt der weiße Rahmen obwohl ich den gewählt habe. Hab ich da was beim Format versemmelt?
Viele Grüße Lena
Marcia Friese says
Liebe Lena,
komisch, das klappt bei mir eigentlich immer. Hattest du es nochmal probiert?
Liebe Grüße,
Marcia
Ichund says
Vielen Dank für die Tipps! Welche Amerikanischen Fotobücher meinst du denn?
Marcia Friese says
Das sind die Fotobücher von Artifact Uprising (und das ist jetzt wohl Werbung)
Ich bin aber nicht sehr zufrieden, muss ich sagen.